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Wolfgang Bauer, Anarchist und Meister der literarischen Provokation, ist bürgerlich geworden. In Wien hat sein Klassiker „Change“ Premiere.

Mordkomplott.

Padhi_10_Jahre_Hagenberg_1962-1972

Die tosenden, bis heute ehrfurchtsvollen Beisel -Legenden in Gestalt eines Klassikers „Change“ (Premiere am 29. Oktober 1992 im Josefstadt-Studio Rabenhof): Man schrieb 1968. Der Welterfolg „Magic Afternoon“ lag gerade ein Jahr zurück, da wurde dem literarischen Jungstar (Bauer) eine faszinierende Geschichte zugetragen: Der Dichter habe im illuminierten Kreis der Subkultur-Lokale die methodische Zerstörung seines Freundes Padhi Frieberger konzipiert. Mit vereinigten Medien- und Szene-macht sollte der junge Maler erst zum Star aufgebaut, dann aber fallengelassen und in den Selbstmord getrieben werden. Der Plan blieb Theorie. Bayer brachte sich Mitte der sechziger Jahre um und Frieberger ist noch heute als hochvitales Gespenst der Anarchie der Wiener Szene unterwegs. Frieberger („Ich bin ein Schamane“) leibhaftig im News Gespräch: „Die Geschichte stimmt. Der Konrad Bayer war mein Freund.. Doch dann hat er in seinem paranoiden Dünkel gegen mich gewandt, wie er gespürt hat, daß ich der Stärkere war. So ist es gekommen, wie es kommen müßte. Seine Bosheit und Gemeinheit hat sich gegen ihn gewandt, und jetzt ist er tot.“ Von Bayers Snappsidee blieb ein exzellentes Theaterstück das non Karlk Welunschek – zuletzt als Ursula Kobans Lebengefährte vielgenannt – inszeniert wird. (…). Die Ereignisse um den zur Vertnichtung freigegebenen Maler Blasius Okopenko sind in die Gegenwart verlegt, und doch muß man kaum ein Wort des Textes verändert werden, rühmt Welunschek. So wenig hat sich am Zynismus der Szene geändert.